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Optimaler Betrieb von Kleinkläranlagen

Optimaler Betrieb von Kleinkläranlagen

Grundsätzlich sind die kleinsten Kleinkläranlagen auf einen 2- bis 4-Personen-Haushalte mit ständigem Wohnsitz optimiert. Sie vertragen vorübergehend etwas mehr oder weniger Personen im Haushalt, aber oftmals nicht dauerhaft.

In diesem Zusammenhang ist der Betrieb von Kleinkläranlagen in Wochenendgrundstücken als problematisch zu bewerten.

Einen weitestgehend problem- und störungsfreien Kläranlagenbetrieb hat Jedermann in der Hand, wenn darüber hinaus folgende Aspekte berücksichtigt werden:

In der Kläranlage verrichten Mikroorganismen, also Lebewesen, die Abwasserreinigung:

Haushaltschemikalien können giftig wirken. Sie sollten immer möglichst sparsam oder manche gar nicht verwendet werden. Dazu gehören insbesondere Abflussreiniger, Toilettenreiniger und Toilettensteine, egal ob harter Stein, Gel oder flüssige Komponenten. Sie wirken allesamt antibakteriell im Haushalt und anschließend auch in der Kläranlage. Die Abwasserreinigung wird dadurch erheblich gestört. Darüber hinaus sind für normale Haushalte Desinfektionsmittel grundsätzlich nicht empfehlenswert.
Übrigens wirken ätherische Öle ebenfalls antibakteriell. Ein Badezusatz mit Fichtennadelöl in der Badewanne hat beispielsweise eine vergleichbar antibakterielle Wirkung in der Kleinkläranlage.

Hygieneartikel sind notwendig und sollen ein gutes Gefühl vermitteln. Dazu gehören insbesondere Feuchttücher, Reinigungspads, Wattestäbchen, Slipeinlagen, Binden, Tampons und Windeln. Sie sollten jedoch niemals in die Toilette gegeben, sondern in einem separaten Behälter mit Deckel gesammelt und über den Hausmüll entsorgt werden. Diese Hygieneartikel verursachen Verstopfungen in den Kleinkläranlagen, weil sie im Wasser nicht wie Toilettenpapier aufweichen. Übrigens gibt es genauso im öffentlichen Kanalnetz und auf den großen Kläranlagen Probleme mit Hygieneartikeln, was immer mit erheblichem Zeitaufwand und Kosten verbunden ist.

Klärschlammentsorgung bleibt auch bei Kleinkläranlagen ein Thema. Eine bedarfsgerechte und letztendlich auch regelmäßige Entsorgung von Klärschlamm sichert einen guten Kläranlagenbetrieb. Zuviel Klärschlamm in der Kläranlage erstickt die Mikroorganismen und verhindert den biologischen Reinigungsprozess. Die Notwendigkeit einer rechtzeitigen Entsorgung wird durch die Wartungsfirma festgestellt. Häufiger als nötig zu entsorgen, bringt aber auch keinen Vorteil. Bitte beachten Sie hierzu auch unsere in der Satzung maximal festgelegten Entsorgungsfristen. Ganz wichtig: die entnommene Klärschlammmenge muss mit der gleichen Menge Wasser aufgefüllt werden, damit das Gesamtsystem Kläranlage wie vorgesehen funktionieren kann.

Was passiert eigentlich in der Urlaubszeit, wenn niemand zu Hause ist? Das ist ganz einfach: die Kläranlage bekommt kein Abwasser, was dazu führt, dass die Abwasserreinigung (durch die Mikroorganismen) anfangs verlangsamt und am Ende sogar vollständig eingestellt wird. Den Mikroorganismen fehlen die Nährstoffe aus dem Abwasser, sie hungern und verhungern irgendwann. Ungefähr 3 Wochen Urlaub stellt in der Regel kein ernsthaftes Problem für die Kläranlage dar. Bei Wiederkehr aus dem Urlaub müssen sich die Mikroorganismen vom „Hungerbetrieb“ erholen, das dauert etwa 2 Tage bis zur vollen Belastbarkeit. In der Zeit des Urlaubs den Strom für die Kläranlage abzuschalten, ist absolut falsch! Dann sind die Mikroorganismen bereits nach wenigen Tagen tot, weil weder eine Luftversorgung noch eine Wasserbewegung in der Kläranlage erfolgen kann.