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Mikroplastik im Abwasser

Mikroplastik im Abwasser

Als Mikroplastik werden feste und unlösliche synthetische Polymere (Kunststoffe) unter 5 Millimeter Größe bezeichnet. Duschgele, Körperpeelings, Zahncremen & Co – all diese notwendigen Produkte, die wir so einfach in unsere Abflüsse leiten, enthalten Mikroplastik. Dass das Abwasser jedoch nicht vollständig von diesen Partikeln gereinigt werden kann, beachten wir dabei eher weniger. Laut einer Studie des Fraunhofer Instituts sind es 330.000 Tonnen Mikroplastik, die jedes Jahr in unsere Gewässer gelangen.

 

Woher kommt das Mikroplastik? Wie kommt es in unsere Gewässer?

Man unterscheidet das primäre und das sekundäre Mikroplastik. Als primäres Mikroplastik werden Partikel bezeichnet, die bei ihrem Umwelt-Eintritt kleiner als 5 Millimeter sind, dazu gehört beispielsweise der in der Industrie verwendete partikuläre Kunststoff, aus dem u. a. Synthetik-Textilien, Reinigungs- und Kosmetikprodukte hergestellt werden. Durch Abreibung und Zersetzung in der Waschmaschine oder bei der Körperpflege gelangen diese Produkte ins Abwasser und somit in die Meere und Flüsse.

Sekundäres Mikroplastik (z. B. Plastiktüten) entsteht durch Zerfall größerer Kunststoffteile im Verwitterungsprozess durch Wind, Wellen oder Hitze. Bei beiden Vorgängen verbreitet sich das Mikroplastik über Jahrzehnte im Meer und dadurch, dass es von den Meereslebewesen mit der Nahrung aufgenommen wird, gelangt es in die Nahrungskette.

Bis jetzt bleibt der Effekt, den Mikroplastik auf die Menschen hat, weitgehend unerforscht, es scheint also ungefährlich zu sein. Nach Dr. Mark Lenz und anderen Wissenschaftlern des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel wurden jedoch bei Fischen Schäden wie Unfruchtbarkeit und Schwächung des Immunsystems nachgewiesen.

 

Wieso gelangt Mikroplastik trotz Reinigung des Abwassers in unsere Gewässer?

Bei der Reinigung des Abwassers in den Kläranlagen kann Mikroplastik nur teilweise aus dem Wasser entfernt werden, da es sehr schwer abbaubar ist, dadurch gelangt es in die Gewässer.

 

Können wir etwas tun, um Mikroplastik zu vermeiden?

Plastik ganz aus dem Alltag zu verbannen, ist nicht möglich und auch nicht immer sinnvoll, denn Kunststoffe sind manchmal praktischer und langlebiger als Alternativen. Den Plastikverbrauch zu verringern macht vor allem Sinn, wo aufwendig produzierte Kunststoffe nur kurz in Gebrauch sind oder gesundheitlich bedenkliche Stoffe abgeben. Dafür gibt es gesündere und umweltfreundlichere Alternativen zu den Kunststoffprodukten.

Unsere Tipps:

  • Achten Sie auf die Inhaltsstoffe beim Kauf von Pflegeprodukten. Die am häufigsten verwendeten Kunststoffteilchen sind Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyethylenterephthalat (PET), Nylon-6/-12, Polyurethan (PUR), Acrylates Copolymer (AC), Acrylates Crosspolymer (ACS), Polyacrylat (PA), Polymethylmethacrylat (PMMA), Polystyren (PS) und Polyquaternium (PQ). Bitte meiden Sie diese Produkte.
  • Sparsamer, umweltschonender Umgang mit Reinigungsprodukten, natürliche Stoffe wie Kernseife, Natron, Soda, Essig, Zitronensäure, Backpulver oder Spiritus erfüllen den Zweck genauso gut wie aggressive, chemische Reinigungsprodukte
  • Verpackungsmüll vermeiden und wiederverwendbare Stoffbeutel oder Einkaufsnetze nutzen, z. B. Brotbeutel zum Bäcker mitnehmen und Obst-/Gemüsenetz verwenden
  • Getränke in Mehrwegflaschen kaufen oder Trinkwasser aus der Leitung entnehmen
  • Statt Tupperdosen zu kaufen, zukünftig eher zu Glas- und Edelstahlvarianten greifen, das Einfrieren von Essen klappt auch gut in Schraubgläsern
  • Spülmaschinentabs, Flüssigwaschmittel und Waschmittelpods können einfach durch loses Pulver ersetzt werden, ein sparsamer Gebrauch ist auch hier wichtig
  • Synthetische Stoffe schonend waschen und beim Wäschekauf mehr auf Naturfasern achten, wie Baumwolle, Seide, Leinen, Hanf und Wolle
  • Papiertütchen sind ökologische Küchenhelfer - statt Alu- und Frischhaltefolie
  • Richtige Mülltrennung vornehmen, damit das Recycling möglich ist
  • Coffee-to-go-Becher lassen sich gut durch Mehrwegbecher ersetzen